AUF WALDWEGEN NACH VILNIUS
Bei unserem Ausflug nach Vilnius im Sommer 2011 haben wir nicht die Via Baltika genommen, sondern sind die wesentlich ruhigere und schönere Nebenstrasse über Vabalninkas gefahren.
Wie man sieht, ist sie trotz fehlendem Fahrradweg auch für Radfahrer geeignet. Die parellel liegende Via Baltika, die ja die Hauptstrecke nach Norden, also nach Riga ist, wird stark befahren, besonders
die LKW's sind da schon störend.
Die Route ist 204 km lang und man kann sie in 2,5 Stunden bewältigen.
Kurz nach Birzai kommt bei Baibokai das Balys Sruoga Dorfhaus. Balys Sruoga war Professor in Vilnius. Er wurde unter dem Vorwurf, die litauischen Studenten gegen einen Eintritt in die SS zu animieren, von den deutschen Besatzern 1943 ins KZ Stutthof deportiert. Seine Erinnerungen schrieb er später in seinem Buch "Wald der Götter".
Für mich zählt er eindeutig zu den litauischen Patrioten.
Holzstatue in der Zufahrt zum Balys Sruoga Haus
Holzhäuser Balys Sruogos Sodyba
Stall und Lagerhaus
Haupthaus
Auch heute gibt es auf dem Land noch alte Leute, die so wohnen
Gartentisch
Eingegrabene Izh
Weiter auf dem Weg nach Vilnius kommen wir an der alten Holzkirche von Jasiuliškiai vorbei. Natürlich machen wir ein paar Fotos.
Kirchturmspitze
Leider konnte man die Kirche nicht innen besichtigen. Wahrscheinlich wegen Diebstählen und Vandalismus war sie geschlossen.
Kurz nach Jasiuliskiu ereichen wir Vabalninkas. Hier hat das Birzaier Sela Museum eine Filiale
Vabalninkas wurde 1555 erstmalig erwähnt
Maria Himmelfahrts Kirche
Auch hier war die Kirche geschlossen
Auf dem weiteren Weg gibt es einen der vielen Massakerplätze von 1941.
Grabstein an der jüdischen Gedenkstätte
Hier haben die Nazis und deren einheimische Helfer im Juli 1941 4500 Menschen ermordet, darunter 3500 jüdische Kinder, Frauen und Männer.
Hier war die Grube, in der die Juden 1941 erschossen wurden
Brücke über das Flüsschen Levuo, Litauen ist ein Paradies für Naturfreunde, Wanderer aber auch Angler (wobei sich das ja nicht ausschließt)
Panorama der Autobahn ab Panevezys.
Der schöne Weg ist vorbei. Ab Panevezys gehts aus Zeitgründen über die Autobahn. Ein Navi ist immer angeraten. In Panevezys muss man schon ein bischen rumkurven um durch die Stadt zu finden.
Die Stadt selbst war bei den Basketballspielen im Sommer 2011 durchaus sehenswert, wegen der Theaterstücke und Open Air Aufführungen in der Fußgängerzone. Neben einer alte Mühle, die zeitweise als Restaurant diente, ist aber keine alte Bausubstanz da.
Eine abenteuerliche Reise soll mit der hundertzehn Jahre alten Schmalspurbahn möglich sein. Sie ist die längste in Europa und verbindet Panevezys mit Anykšciai. Wenn wir sie 2012 ausprobieren, werden wir hier unsere Eindrücke schildern.
Das in Litauen bekannte und recht gute Bier "Kalnapilis" kommt aus Panevezys. Die Brauerei wurde 1902 von Albert Voigt, einem Landbesitzer mit deutschen Wurzeln, gegründet. Damals hieß es Bergschlößchen (Kalnas-Berg Pilies-Schloss).
Hier gibt es mehr Infos über Panevezys.
Der Verkehr erinnert an Amerika. Man kann den Tempomat anmachen. Das Tempolimit liegt in Litauen zwischen 110 und 130 km/h. Zwischen den grossen Städten ist nicht viel los.
Früher gab es viele Tramper, heute sind sie ( wie auch bei uns) selten geworden.
Auf der Autobahn kann man auf der Überholspur schon mal nach links anbbiegen. Die Polizei überwacht das Tempolimit mit Laserpistolen.
In der Nähe von Vilnius ( oder anderen großen Städten) nimmt der Verkehr aber wieder mächtig zu.
Ankunft in Vilnius. In der Ferne sieht man den Fernsehturm. Oben befindet sich ein Restaurant. Die Aussicht ist toll.
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