Nemunelio Radviliskis - Medeikiai
Im Nordosten von Litauen, an der Grenze zu Lettland, etwa 10 km östlich von Skaistkalne (Schönberg), liegt Nemunelio Radviliskis an der Memele. Die Memele (litauisch Nemunelio) ist das Grenzflüsschen zu Lettland, nicht zu verwechseln mit der Memel (Nemunas), welches der Grenzfluss zu Kaliningrad ist.........
Es hat 700 Einwohner und wurde 1586 erstmals erwähnt.
Evangelische Kirche (E. Mazuika) Paradies für Kanuten (Vandensturizma)
Zum vergrößern der Fotos bitte draufklicken.
Einmündung des Apascia in den Nemunelis /Memele
Grenzstein Litauen - auf der anderen Seite ist Lettland
Oben mündet die Apascia ( aus Birzai ) in den Nemunelis. Der Nemunelis bildet für 76 km die natürliche Grenze zu Lettland. Bei Bauska fliesst er mit der Musa ( hier kann man auch sehr gut Angeln) zusammen. Er heißt dann Lielupe (Grossfluss) und mündet im Rigaischen Meerbusen.
Wer Lust auf Bootstouren auf der Memele hat, der findet hier weitere Informationen.
Foto: Sigute
Die Memele ( lettisch) oder Nemunelis ( litauisch) lädt uns Besucher zum Spazieren, Angeln oder Nachdenken über die Geschichte ein.
1854 ließ Graf Jonas Tiskeviciaus die Kirche zur Heiligen Mutter Gottes bauen ( Svc. Mergelis Marijos).
Leider war sie bei unserem Besuch geschlossen.
Die Evangelisch Reformierte Kirche steht direkt am Ufer des Nemunelio. Ein Bericht über Pfarrerin Sigita Svambariene ist hier
Deutlich sind die Einschusslöcher der Wehrmacht zu sehen.
In der Einleitung oben steht, dass die Memele uns einlädt über die Geschichte nachzudenken.
1941 war hier der Frontverlauf der zurückweichenden deutschen Armee, die im sogenannten Kurlandkessel feststeckte.
Die sowjetischen Truppen kamen von Estland, von Osten und von Süden (Stoss auf Memel) und nahmen die Deutschen in die Zange.
Die mussten sich aus Birzai nach Norden zurückziehen und hielten kurz die Stellung nördlich des Nemunelio, während die Rote Armee auf der südlichen Seite des Flusses stand.
In Nemunelio Radviliskis gibt es einen Soldatenfriedhof mit sowjetischen Gefallenen.
Russischer Soldatenfriedhof
Auf den Grabplatten stehen die Namen der russsischen Gefallenen. Auf der Tafel links stehen Namen ohne Rangbezeichnung.
Angeblich sind das sogenannte "Stribai", oder russisch "Istrebitel", litauische Freiwillige, die gegen die Partisanen (Waldbrüder) kämpfen sollten.
"Estrebitel" bedeutet Zerstörer. Den Sowjets war schnell klar, wie schwierig die Partisanenbekämpfung in den litauischen Waldgebieten ist. So bauten sie eine lokal rekrutierte Miliz auf. Die Beweggründe für diese litauischen Freiwilligen waren Freistellung von der Front oder Angriffe der Partisanen auf die Familien der Freiwilligen wegen deren pro kommunistischer Einstellung.
Die "Stribai" sind heute in Litauen nicht besonders angesehen. (Dazu mehr unter Kriegszeiten)
Auf dem Weg von Birzai nach Nemunelio Radviliskis kommt man durch das Dorf Medeikiai. Dort gibt es eine alte Mühle und einen
deutschen Soldatenfriedhof aus dem I. Weltkrieg.
In der Nähe der Mühle liegt der deutsche Soldatenfriedhof.
Deutscher Krieger Maslowsky, Jäger zu Pferd
Zu Zeiten des I. Weltkriegs gehörte Litauen noch zum zaristischen Russland (durch die Polnischen Teilungen).